Wer sich auf einen langanhaltenden Stromausfall, auch Blackout genannt, vorbereiten will, denkt vermutlich als Erstes an etwas zu Essen. Natürlich gehören Nahrungsmittel zur Krisenvorsorge dazu, allerdings sollte Nahrung nicht das erste sein, was auf deiner Blackout-Einkaufsliste steht.
Unser Stromnetz ist so unsicher wie noch nie. Regelmäßig müssen Eingriffe vorgenommen werden, die die Netzfrequenz wieder zurück auf ein normales Level von ca. 50 Hertz bringen. Durch erneuerbare Energie und der gleichzeitige Abbau von Kohle und Atomkraftwerken führen dazu, dass das Stromnetz instabil wird.
Ich beschäftige mich seit mehr als 4 Jahren intensiv mit den Themen Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen. Ich konnte einige wertvolle Erfahrungen sammeln, die ich in diesem Artikel mit dir teilen möchte, damit auch du dich und deine Familie im Ernstfall selbst versorgen könnt.
Was braucht man zur Blackout-Vorsorge? – unsere Checkliste
Handelt es sich um einen „einfachen“ Stromausfall, sollte der Strom nach wenigen Stunden wieder da sein. Hierfür reicht es, ein paar nützliche Hilfsmittel im Haus zu haben.
- gute Beleuchtung im Wohnraum (Campinglaterne oder LED-Leuchten)
- kleines (batteriebetriebenes) Radio / Kurbelradio
- Powerbank zum Aufladen von Smartphone oder Tablet
- Taschenlampe(n) je nach Anzahl Personen
- warme Decken oder Kleidung
- Batterien
- Kerzen
- alternative Stromversorgung
Normale Stromausfälle sind in den meisten Fällen nach wenigen Minuten bis Stunden wieder behoben und wir können mit unserem Alltag weitermachen. Für die Zwischenzeit sollte man allerdings dafür sorgen, dass man auch im Dunkeln seine Notfallausrüstung leicht findet, ohne erst verschiedene Schubladen durchwühlen zu müssen.
Hat man ausreichend Licht im Wohnraum, kann eine kleine Spielesammlung oder ein Buch die Ruhe und Langeweile, die eventuell entsteht, etwas unterhaltsamer gestalten.
Woran erkenne ich einen Blackout?
- Prüfe deinen FI-Schutzschalter in deinem Sicherungskasten.Das wirst du vermutlich schon getan haben, als der Strom zuerst ausfiel.
- Schaue aus dem Fenster, haben die Nachbarn Licht, ist die Straßenbeleuchtung an?Wenn keine Lichter zu sehen sind, bist du nicht allein betroffen.
- Schalte dein Notfallradio an und kontrolliere, ob noch alle Sender im Betrieb sind.Bei einem Blackout werden nur sehr wenige Sender, mit Notstromanlagen, noch senden können. Hier bekommst du auch die besten Informationen zur Situation.
- Funktionieren die Handynetze noch? Wenn ja, rufe eine Nummer einer öffentlichen Einrichtung, die einige hundert Kilometer weit weg ist, an. Steht die Leitung nicht zur Verfügung, handelt es sich wahrscheinlich um einen Blackout.
Richtig auf einen Blackout vorbereiten
Bei der richtigen Krisenvorsorge sollte man immer einen Blick auf die Survival Dreier Regel werfen. Diese Regel gibt uns Aufschluss darüber, wie wir unsere Prioritäten setzen sollten.
Was ist die Survival dreier Regel
- Wir überleben 3 Minuten ohne Sauerstoff
- Wir können 3 Tage ohne Trinken auskommen
- Wir überleben 3 Wochen ohne Nahrung
Diese Regel dient als Leitfaden und gibt Auskunft darüber, mit welchen Dingen man für eine gute Vorsorge beginnen sollte. Viele Menschen machen den Fehler, sich fast nur um Lebensmittel zu kümmern. Ein Blick auf die Survival-Regel zeigt, dass Nahrung nicht unsere erste Sorge sein muss.
3 Minuten ohne Sauerstoff kann man bei Ausfall der Stromversorgung auf einen Brand oder starke Rauchentwicklung beziehen. Was machst du zum Beispiel, wenn das Nachbarhaus in Flammen steht und du wegen Rauchentwicklung auf die Straße musst?
Als wichtigste Gegenstand auf der Liste sollte meiner Meinung nach Trinkwasser stehen.
Am einfachsten lässt sich Wasser bevorraten, indem man mehrere Flaschen einkauft und einen Mindestbestand einführt, der zum Beispiel für zehn Tage reicht. Zusätzlich kann man Wasserkanister mit 20 Liter Wasser befüllen und im Keller einlagern.
Beispiele, wie die Survival dreier Regel angewendet werden kann
Was Einkaufen bei Blackout? Wie viel brauche ich wirklich?
Jetzt, da die Trinkwasserversorgung im Krisenfall geklärt ist, sollten wir für medizinische Notfälle vorsorgen, da im Ernstfall wahrscheinlich kein Krankenwagen kommen wird. Ein Erste-Hilfe-Set und eine gut bestückte Hausapotheke reichen in den meisten Fällen aus.
Wer eine gute Versorgung mit Nahrungsmitteln in einer Krise sicherstellen will, sollte sich an den Richtwerten für den Gesamtenergiebedarf orientieren und versuchen, den Bedarf pro Tag und Person zu decken.
Experten gehen bei einem Blackout davon aus, dass dieser ungefähr 10 bis 14 Tage dauern könnte. Daher gehe ich von rund 14 Tagen aus, die ich mit Lebensmitteln überbrücken möchte.
Überblick über den Kalorienbedarf von Kindern und Erwachsenen
Als Richtwert für den Kalorienverbrauch gelten etwa 2.200 – 2.500 kcal pro Tag. Kleinkinder benötigen in den ersten Lebensjahren deutlich weniger (ca.850), als Jugendliche (ca.3500). Wer seinen Vorrat mit durchschnittlich 2500 kcal pro Person und Tag kalkuliert, sollte gut aufgestellt sein.
Man muss auch bedenken, dass der Verbrauch mit eventueller körperlicher Arbeit zunimmt. Wer also mehrmals täglich einige Kilometer zum Bach gehen muss um Trinkwasser zu besorgen, sollte das mit in seine Lebensmittelvorräte einplanen.
Welche Lebensmittel sollten auf unsere Liste
Bevor wir uns nun in den Supermarkt stürzen, sollten wir klären, welche Lebensmittel sich für die Krisenvorsorge eignen.
Auf der Einkaufsliste für den Blackout sollten haltbare Lebensmittel stehen, die sich mit wenig Aufwand zubereiten lassen.
Du solltest beachten, dass du eventuell nicht täglich die Möglichkeit haben wirst, die Nahrung zu erhitzen. Dein Vorrat sollte also auch ein paar Dinge enthalten, die du kalt essen kannst.
Was braucht man bei einem Blackout Zuhause?
- Nudeln
- Reis
- Kartoffeln
- Zwiebeln
- Eipulver
- Milchpulver
- Haferflocken
- H-Milch
- Tee
- Öl
- Zwieback
- Knäckebrot
- Dosen
- Fisch / Fleisch
- Passierte Tomaten / Tomatenmark
- eingekochtes Obst
- Honig
- Marmelade
- Vitamine
Eine Kochgelegenheit wie ein Gaskocher oder ein Grill, der unabhängig von einer Stromquelle funktioniert, sind unverzichtbar und sollte genauso zur Verfügung stehen wie sauberes Wasser zum Kochen.
Ausrüstung und Werkzeuge
Was sollte ich Einkaufen für einen Blackout
Für einen Vorrat von ca. 10 – 14 Tagen sollten folgende Dinge auf der Liste stehen:
- Trinkwasser
- Lebensmittel
- Gaskocher
- Gaskartuschen und Brennstoff
- Taschenlampen/Kerzen
- Radio
- Batterien
- Funkgeräte
- Powerbank
- Solarpaneel
- Stirnlampe
- Notbeleuchtung für Haus/ Wohnung
- Brettspiele/Kartenspiel
- Heizmöglichkeiten
- Warme Decken/Schlafsäcke
- Hausapotheke und Verbandskasten
- Dokumentenmappe
- Taschenlampen
- Batterien
- Notfallradio mit Batterie oder Kurbel
- Kerzen
- Gaskocher
- Wasservorrat
- Nahrungsmittel
- Medizin und Verbandssachen
- Notgepäck
Wer Kleinkinder oder Babys im Haushalt hat, sollte selbstverständlich auch Babynahrung, sowie einen Vorrat an Lebensmitteln und Getränken fürs Kind zuhause haben.
Achte besonders bei kleinen Kindern auf Allergie oder sonstige Unverträglichkeiten!
Diese Liste kann natürlich nach dem persönlichen Geschmack und Essgewohnheiten angepasst werden. Zudem sollte man ein paar Snacks für zwischendurch einkaufen. Nüsse, Salzstange sind dafür gut geeignet, da sie einen hohen Fettanteil und viele Kilokalorie haben, aber auch Schokolade liefert viele Kalorien, beruhigt die Nerven und ist mehrere Jahre haltbar.
Die beste Art, einzukaufen, ist die Zusammensetzung von Gerichten für die jeweilige Tageszeit. Man möchte schließlich nicht zu jeder Tageszeit etwas Warmes essen.
- Zum Frühstück könnte man also Haferflocken oder Müsli einkaufen. Dazu Milch, Kaffee oder Kakao, je nach Belieben.
- Als Mittagessen ganz einfach Nudeln mit Tomatensoße auf die Einkaufskiste schreiben.
- Zum Abendessen kann man sich für etwas Warmes oder Kaltes entscheiden. Entweder Knäckebrot und Zwieback oder Kartoffeln, Eier, oder ähnliches.
Ich bin kein Spitzenkoch, aber ich denke, dass man damit ein paar Tage gut auskommen kann. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man schnell einen guten Überblick darüber bekommt, welche Nahrungsmittel noch fehlen und wie viele Tage Notvorrat man bereits angelegt hat.
Welche Rezepte sind bei einem Blackout leicht zuzubereiten
Wer sich nicht jeden Tag von Nudeln mit Tomatensoße ernähren will, der braucht auch bei Notfallnahrung etwas Abwechslung. Wir könnten zwar mit Nudeln lange überleben, aber spätestens am dritten Tag hängen sie dir zum Hals raus. Eine gute Möglichkeit ist z. B. die Lagerung von Essen in Luftdichter Verpackung oder Vakuumieren. Auch eingekocht sind viele Nahrungsmittel lange genießbar.
Wer zu Beginn eines Blackouts noch frische Lebensmittel oder leicht verderbliche Nahrung im Kühlschrank hat, sollte diese selbstverständlich zuerst essen. Wer also noch frisches Obst und Gemüse hat, kann sich damit einen schönen Salat zubereiten.
Was kann man ohne Strom Kochen
Konserven mit Fleisch oder Fisch sind zum Teil sehr lange haltbar und somit für die Krisenvorsorge gut geeignet. Thunfisch mit Nudeln und Öl kann man leicht zubereiten und liefert viel Energie. Der Fisch kann auch durch Würstchen aus der Konservendose ersetzt werden.
Gebratener Reis mit Eipulver lässt sich über offenem Feuer auch relativ einfach und schnell zubereiten. Dazu erst das Eipulver in Wasser verteilen und den Reis kochen. Danach alles mit etwas Öl in eine Pfanne geben und den Reis mit dem Ei anbraten.
Wer vor einer Krisensituation, wie einem Blackout, mit der Bevorratung angefangen hat, der kann aus Konserven einige abwechslungsreiche Mahlzeiten zubereiten. Der Fokus sollte jedoch auf einen hohen Energieanteil, lange Haltbarkeit und eine einfache Zubereitung liegen.
Wie gut sind Notrationen und Energie Riegel bei einem Blackout
Nahrung für Survival oder Krisenvorsorge haben beim Militär eine lange Geschichte. So ziemlich jeder kennt jemanden, der von den Bundeswehr Keksen, auch Panzerplatten genannt, berichten kann. Nicht nur zum Essen, auch zum Feuer anzünden sind diese Kekse geeignet.
Wer bei seiner Notration auf viel Abwechslung setzt und ausgewogen einkauft, kann auch mit solchen Produkten einen kleinen Vorrat aufbauen. Allerdings sollte man auch immer auf die Nährstoffe achten, die diese Riegel oder Dosen enthalten. Vorteil dieser Notnahrung ist, dass sie meist sehr klein und leicht ist.
Somit auch gut in einen Rucksack passen und sehr viele Kalorien liefern. Nachteil dieser Riegel ist, sie sind meist staubtrocken. Du brauchst also viel Wasser, um sie runter zu spülen.
Können wir unseren Notvorrat nur mit Riegeln und Keksen aufbauen?
Lieber nicht, denn die Versorgung mit Nährstoffen, wichtigen Vitaminen und Mineralien wäre nicht gesichert. Außerdem sollte man nicht unterschätzen, wie schnell man einen anderen Geschmack vermisst. Aber, ein kleiner Anteil unserer Vorräte kann daraus bestehen. Hinzu kommt, dass diese Riegel meist auch sehr teuer sind.
Diejenigen, die noch die Bundeswehr EPA (Ein-Mann-Packung) kennen, werden sich vielleicht erinnern, dass es auch hier eine gewisse Vielfalt gibt. Für die Notversorgung kann es nicht schaden, ein paar solcher Pakete im Schrank zu haben.
Nachdem wir uns nun um Trinkwasser, Erste-Hilfe-Maßnahmen und Nahrung gekümmert haben, sollten wir auch an Notfallausrüstung wie einen Gaskocher oder ein Radio denken und diese auf unsere Einkaufsliste für den Fall eines Blackouts setzen. Mehr dazu weiter unten.
Mit der Grundausstattung ist man für Notfälle und Krisensituationen sehr gut ausgerüstet. Bedenke auch, dass Ärzte und Apotheken wahrscheinlich eine längere Zeit nur für schwere Notfälle erreichbar sein werden. Besorge ausreichend Medikamente, aber achte auf die Haltbarkeit.
Wer einmal die Grundausstattung bevorratet hat, bekommt das Gefühl von etwas mehr Sicherheit. Ab diesem Punkt kann jeder nach seinen Bedürfnissen weiter an seiner eigenen Blackout Einkaufsliste arbeiten und persönliche Vorlieben einplanen.
Auch die mentale Vorbereitung auf eine Krise gehört zur Vorsorge dazu. Kenne deine Umgebung und lerne abzuschätzen, welche Gefahren in deiner Umgebung entstehen können.
Welche Produkte ich zur Vorbereitung auf einen Blackout empfehlen kann
Da ich des Öfteren danach gefragt werde, welche Produkte ich benutze, verlinke ich hier einige Artikel, die ich selber benutze oder von denen ich der Meinung bin, dass sie als Notfallausrüstung gut geeignet sind. Beim Kauf eines der Produkte über unseren Link bekommen wir eine kleine Provision. Damit unterstützt du diese Seite. Vielen Dank dafür. Für dich entstehen dadurch keine Nachteile oder Kosten.
Erweiterte Blackout Vorsorge – was empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Ein Stromgenerator steht bei vielen Preppern weit oben auf der Liste. Aber auch Solaranlagen, ein eigener Garten mit Gemüse, Nutztiere wie Hühner, oder ein Wohnmobil kann für eine Krise nützlich sein. Hier gibt es nach oben eigentlich keine Grenzen und jeder kann für sich entscheiden, wie weit man mit der Krisenvorsorge gehen will.
In dem Artikel, Top 7 Gegenstände für die Krisenvorsorge zeige ich, mit welcher Ausrüstung ich mich für einen Katastrophenfall vorbereite. Die Gegenstände helfen mir dabei, mich und meine Familie bestmöglich auf einen längeren Stromausfall oder sonstige Notfälle wie, Hochwasser und Stürme vorzubereiten.
Viele denke bei der Krisenvorsorge nur an Lebensmittel und Wasserversorgung. Aber auch die Hygiene darf man nicht aus den Augen lassen, da nach einiger Zeit Infektionen durch Schnittwunden oder Krankheitserreger unserer Gesundheit schaden können.
Wer sich also auf einen lange anhaltenden Stromausfall vorbereiten will, braucht mehr als nur Lebensmittel in seinem Vorratsschrank die ungekühlt Lagerfähig und einfach erwärmt sind.
- Liste vom BBK zum Theme Krisenvorsorge. Hier gibt es eine Broschüre zum runterladen.
Zusammenfassung und Meinung zu meiner Blackout Einkaufsliste
Persönlich denke ich, dass man mit ein klein wenig Eigenvorsorge viele kleinere und mittelschwere Katastrophen gut überstehen kann. Kommt es wirklich zu einen längeren Stromausfall, sollte, meiner Meinung nach, jeder Privathaushalt, diese Artikel zur Grundversorgung im Vorratsschrank zu haben.
Ich hoffe, du konntest aus diesem Artikel die Informationen bekommen, die du für deine Einkaufsliste gesucht hast. Teile den Beitrag mit Freunden, um ihnen zu zeigen, dass Krisenvorsorge nicht so aufwändig ist, wie viele denken.
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