Lebensmittel für die Krisenvorsorge sind wichtig. Was kann man aber tun, wenn die Lebensmittel zuneige gehen und man auf Alternativen angewiesen ist? Einkaufen im Supermarkt funktioniert nicht und viele Menschen werden wahrscheinlich dasselbe Problem haben. Da ist jeder gut beraten, wer sich über die vielen essbaren Lebensmittel aus unseren Wiesen und Wäldern informiert hat.
Genau das schauen wir uns in diesem Beitrag einmal an. Was ist in der Natur alles essbar und wo findet man gute Nahrung im freien?
Welche Wildpflanzen kann man essen
Wildpflanzen können äußerst schmackhaft sein. Leider wissen das zu wenig Menschen, denn wenige sind über die Flora in unseren Breiten ausreichend informiert. Wichtig ist jedoch, dass du Wildpflanzen nicht an viel befahrenen Straßen sammelst, denn ansonsten läufst du Gefahr, mit den Wildpflanzen einiges an Schadstoffen aufzunehmen. Also besser im Wald suchen, im Garten und in freier Flur.
Zwei Wildpflanzen, die ihren Ruf als Unkraut zu Unrecht tragen, kennt mit Sicherheit jeder. Das ist zum einen der Löwenzahn, zum anderen die Brennnessel. Diese kannst du unbesorgt ernten und einen würzigen Salat daraus machen. Der Geschmack erinnert ein wenig an Chicorée. Dazu macht es Spaß zu suchen und es kostet nichts.
Auch Giersch oder Bärlauch sind Pflanzen, die in unserer Natur reichlich wachsen und zu leckeren Speisen verarbeitet werden können.
Hagebutten sind leicht zu erkennen und schmecken zum Beispiel super gut in einer Pasta.
Holunderbeeren sind super geeignet für Marmelade oder Likör.
Sauerdorn und Rotklee kannst du auch ernten. Auch diese sind essbar.
Das Ferkelkraut hat zwar einen etwas seltsamen Namen, ist jedoch sehr schmackhaft und bestens für Salate geeignet.
Das alles, nur um ein paar Pflanzen zu nennen, die in unserer Natur vorhanden sind und die dich zum Sammeln einladen. Wenn du Angst vor Krankheitserregern hast, zum Beispiel dem Fuchsbandwurm und auf Nummer sicher gehen willst, kannst du die geernteten Pflanzenteile, bevor du sie verarbeitest, gründlich waschen und bei Bedarf auch erhitzen.
Ein Buch zur Pflanzenkunde ist sicherlich sinnvoll, wenn du zu deinem ersten Sammelausflug losmarschierst. Eine andere Möglichkeit ist erst mal das zu ernten, was du kennst, zum Beispiel Brennnessel und Löwenzahn. Mache dir einfach einen Salat daraus, du wirst von dem Geschmack begeistert sein!
Was gibt es Essbares im Wald?
Pilze
Pilze sind lecker, wachsen schnell, haben wenig Kalorien und viele Nährstoffe. Dazu kannst du aus Pilzen viele unterschiedliche Gerichte machen. Du findest in unseren Wäldern 2500 verschiedene Pilzarten. Wichtig ist jedoch, dass du dich mit Pilzen auskennst und nicht im Zweifelsfall giftige Pilze zu einem leckeren Gericht verarbeitetest.
Denn Pilzvergiftungen haben es in sich, die sind wirklich nicht ungefährlich! In diesem Sinne ist es sinnvoll, dass du dir ein Handbuch zum Pilze sammeln zulegst, und die Pilze, die du verarbeitest, eindeutig identifizieren kannst.
Da die medizinische Versorgung im Katastrophenfall nicht gesichert ist, sollten wir bei Pilzen sehr vorsichtig sein und nur die Pilze sammeln, die man wirklich kennt.
Leckere Pilze in unseren Breiten sind zum Beispiel Steinpilze, Maronen, Glucken, Pfifferlinge, und Krausen.
Wildkräuter
Auf Wald und Wiesen findest du zahlreiche Kräuter, die essbar sind und die deinem Gericht einen ganz besonderen Geschmack verleihen. Dazu sind diese Kräuter reich an Nährstoffen und sehr gesund. Denn Wildkräuter besitzen viel mehr Vitalstoffe als gezüchtete Pflanzen.
Ganz egal, ob du dir einen Tee daraus kochen möchtest, einen Salat zubereiten, dein Essen verfeinern oder in einer Survival-Situation steckst, essbare Kräuter aus Wald und Wiese sind vielseitig verwendbar.
Nicht nur Brennnessel, Löwenzahn, Bärlauch oder Sauerklee ist eine Möglichkeit, nein, selbst die jungen Blätter von Linde, Birke und Buche kannst du essen. Sie sind zum Beispiel für einen Salat bestens geeignet!
Früchte, Nüsse und Beeren
Haselnüsse findest du zum Beispiel auch im Wald, genauso wie Brombeeren, Himbeeren, Walderdbeeren, Heidelbeeren oder Hagebutten.
Fast die ganze Saison über vom Frühling bis zum Herbst kannst du ernten. Diese Früchte kannst du roh verzehren oder sie auch zu Tee, Sirup, Saft oder Gelee verarbeiten. Leckere, kostenlose Vitaminbomben sind vor allem gut, wenn der Notvorrat weniger und dadurch etwas eintöniger wird.
Welche essbaren Wildkräuter gibt es
Zu jeder Jahreszeit wirst du andere Wildkräuter finden, die deinen Speiseplan bereichern. Es lohnt sich also immer auf die Suche zu gehen. Das macht nicht nur Spaß, sondern wird dir helfen, die Langeweile zu überstehen. Viele gesunde Pflanzen, die dich mit Vitalstoffen versorgen, warten in der Natur auf dich.
Was findest du im Winter oder das ganze Jahr über
Brennnessel
Die Brennnessel wurde weiter oben schon erwähnt, eine sehr gesunde Pflanze mit vielen Mineralien und Nährstoffen, die du überall findest und ganz einfach zubereiten kannst. Egal ob Salat, Suppe oder Pesto, die Brennnessel sind ein wahrer Alleskönner.
Gänseblümchen
Ja, du hast richtig gehört, dass Gänseblümchen blüht das ganze Jahr über und wächst fast überall. Ihre Blätter und Blüten kann man zum Beispiel bestens für einen Kräuterquark verwenden.
Vogelmiere
Die Vogelmiere ist eine relativ kleine, aber flächig wachsende Pflanze. Du erntest sie in Büscheln. Du kannst diese Pflanze komplett essen. Sie eignet sich für einen Salat oder auch für Spinatgemüse.
Wiesenlabkraut
Dieses Kraut ist hervorragend als Blattgemüse geeignet, auch die Stängel kannst du verwerten und ich an dem milden Geschmack der Pflanze erfreuen.
Wildkräuter im Herbst
Was ist in der Natur alles essbar im Herbst? Die verschiedenen Jahreszeiten halten auch verschiedene essbare Kräuter und Pflanzen für uns bereit.
Sauerampfer
Diese Pflanze wächst an Weiden und Wiesen. Du kannst sie prima als Einlage für eine Suppe gebrauchen. Sie schmeckt etwas säuerlich, ein bisschen wie eine Zitrone.
Franzosenkraut
Das Franzosenkraut findest du an Feldern, Wegen oder auch in Weinbergen. Aus diesem Kraut kannst du zum Beispiel Spinat kochen.
Waldsauerklee
Dieser Klee wächst in Laubmischwäldern und ist richtig lecker. Er schmeckt erfrischend, ein bisschen wie eine Zitrone und eignet sich hervorragend als Salatgewürz.
Gundermann
Den Gundermann findest du auf Wiesen oder auch an den Rändern von Hecken. Mit seinem herben Geschmack passt er prima zum Beispiel in einen leckeren Kräuterquark.
Wildkräuter im Sommer
Rotklee
Rotklee ist im Sommer fast überall zu finden. Auf jeder Wiese blüht er, du brauchst ihn nur zu pflücken, und kannst ihn prima über den Salat streuen.
Mädesüß
Mädesüß findest du zum Beispiel an Ufern oder Quellen, auch in Gräben wächst dieses Kraut. Es schmeckt süßlich und eignet sich bestens für Getränke, wie zum Beispiel einen leckeren Tee.
Oregano
Ja, du hast richtig gehört, auch Oregano wächst wild. In der Regel findest du Oregano zum Beispiel an Waldrändern oder Hecken. Wie du sicherlich weißt, ist Oregano ein leckeres Gewürz für viele Speisen.
Wilde Möhre
Die Wilde Möhre schmeckt ähnlich wie Petersilie und ein bisschen wie Anis. Du kannst sie für einen Teig verwenden.
Wildkräuter im Frühjahr
Neben dem erwähnten Löwenzahn, Bärlauch und dem Giersch, gibt es noch ein paar weitere Kräuter, die du vorwiegend im Frühjahr findest.
Spitzwegerich
Der Spitzwegerich befindet sich meist am Wegesrand oder auf Wiesen. Seine Blätter eignen sich prima für einen Salat und auch als Zutat zu Rührei oder Quark ist er hervorragend. Ganz besonders lecker sind die Blütenknospen. Sie schmecken fast wie Champignons.
Knoblauchsrauke
Diese Pflanze findest du in erster Linie auf Waldwegen. Du kannst die zu einem Salat verarbeiten, aber auch als Gewürz verwenden. Sehr lecker, ist sie, die Knoblauchsrauke, denn sie schmeckt wie eine Mischung aus Kresse und Knoblauch.
Wildkräuterrezepte
Jetzt, da du einige Pflanzen und Kräuter kennst, wirst du dich sicherlich fragen, wie dir das Wissen für deine Krisenvorsorge helfen soll? Es kann passieren, dass deine Lebensmittelvorräte irgendwann knapp werden. Wenn du dann einige gesunde Alternativen hast, die du zu deinen Vorräten beimischen kannst, kannst du so deine Lebensmittel strecken und kommst einige Tage länger zurecht.
Außerdem hilft das Sammeln und Zubereiten dabei, einen geregelten und strukturierten Tag beizubehalten. In der Früh gehst du sammeln, am Mittag wird das Essen zubereitet und dann zusammen gegessen.
Du kannst dein Wissen auch gut als Tauschmittel benutzen. In einer Notsituation, in der es weniger Lebensmittel gibt, kann dir das Wissen eventuell einen guten Tausch ermöglichen.
Leckeres aus Wildkräutern zubereitet, im Folgenden findest du ein paar Ideen:
Wildkräutersuppe
Für die Wildkräutersuppe benötigst du folgende Zutaten:
- 150 g Brennnessel
- 25 g Sauerampfer
- 25 g Löwenzahnblätter
- 25 g Kresse
- eine Knoblauchzehe
- zwei Frühlingszwiebeln
- zwei Esslöffel Butter
- zwei Eidotter
- 0,25 l Schlagobers
- eine Prise Pfeffer
- eine Prise Salz
- eine Prise Muskat 0,75 l Gemüsebrühe
Zubereitung:
- Als Erstes bringst du gesalzenes Wasser in einem Topf zum Kochen und gibst dann die Blätter der Brennnessel für ca. 1 Minute dazu. Anschließend schreckst du alles im Eiswasser ab.
- Dann zerkleinerst du die Kräuter und schneidest den Knoblauch und die Zwiebeln in kleine Stücke.
- Anschließend erhitzt du die Butter in einem Topf und lässt Knoblauch und Zwiebeln darin anbraten.
- Nun gibst du die Kräuter hinzu und gießt mit der Gemüsesuppe auf. Lasse die Brühe aufkochen und rühre anschließend das Schlagobers hinein.
- Den Eidotter verrühre mit etwas heißer Suppe und und gebe ihn dann in den Topf. Einmal noch kurz erhitzen aber bitte nicht kochen und dann schön heiß servieren und nur noch genießen!
Wildkräutersalat
Für die Zubereitung eines Wildkräutersalates brauchst du folgende Zutaten:
- Eine Hand voll Giersch, Geißfuß
- eine Hand voll Sauerampfer
- eine Hand voll Gänseblümchen
- eine Hand voll Löwenzahn
- ein Esslöffel Essig, entweder Apfelessig oder Obstessig
- zwei Esslöffel Öl, entweder Rapsöl oder Wildkräuteröl
- ein Teelöffel Senf
- ein Spritzer Ahornsirup
- eine kleine Charlotte
- ein Esslöffel frische gehackte Kräuter
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Als Erstes befreist du den Sauerampfer und den Giersch von seinen Stielen.
- Dann schneidest du die Löwenzahnblätter in Stücke, wäscht die Pflanzen und trocknest sie in einer Salatschleuder. Auch die Gänseblümchen befreist du von Stielen und machst sie sauber.
- Aus Essig und Öl sowie den anderen Zutaten stellst du anschließend eine Vinaigrette / Dressing her. Darin vermischst du die Wildkräuter und streust am Schluss die Gänseblümchen darüber.
- So einfach kann es sein, nun ist ein leckeres Essen schon fertig und gesund ist es auch noch!
Was ist in der Natur alles Essbar – unsere Meinung und Idee
Ich hoffe, du konntest einige Tipps für dich und deine Vorsorge mitnehmen und wenn du immer schon wissen wolltest, was ist in der Natur alles essbar, konnte der Artikel dir helfen.
Man sollte immer daran denken, dass nicht unbedingt das Worst-Case-Szenario eintritt und ein Krieg oder eine andere Katastrophe ausbricht. Es kann nicht schaden, sich mit der Region in der man lebt zu beschäftigen. Wo findet man Pilze, welche Kräuter wachsen wo? All diese Dinge sind in Krisenzeiten nützlich und gehören ein Stück auch zur mentalen Vorsorge dazu.
Wer zusätzlich zu den Kräutern und Pflanzen noch weiß, wie man Wasser aus der Natur besorgen kann, der ist in einer Notlage weniger abhängig und auch bei einer Flucht flexibel und leicht unterwegs. Du siehst also, sich mit den Gegebenheiten in unseren Wäldern und Wiesen auszukennen, bringt viele Vorteile mit.
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