Wer in einem öffentlichen Gebäude wie einem Einkaufszentrum schon mal einen Fluchtplan gesehen hat, wird sich wahrscheinlich denken, in einem großen Gebäude mit vielen Menschen ergibt so ein Plan durchaus Sinn.
Aber auch für unsere Krisenvorsorge kann ein Fluchtplan wichtig werden. Wenn eine Situation eintritt, in der wir unsere sicheren vier Wände verlassen müssen, ist es gut, einen Fluchtplan zu haben. Wir schauen uns heute an, wie ein solcher Fluchtplan aussehen kann und wohin man fliehen sollte.
In unserer Rubrik Flucht und Fluchtgepäck findest du jede Menge Informationen und Hilfsmittel zum Thema.
Um optimal auf eine Flucht vorbereitet zu sein, braucht man einen guten Fluchtrucksack. Unsern kompletten Fluchtrucksack Ratgeber findest du hier.
Gründe für eine Flucht
Die Gründe, warum wir fliehen müssen, sind verschieden. Aber egal aus welchem Grund wir unser Haus verlassen müssen, wir tun das nur, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Mögliche Gründe für die Flucht können zum Beispiel sein:
Naturkatastrophen
- starke Unwetter
- Hochwasser
- Lawinen und starker Schneefall
- Waldbrände
- Erdbeben
- Vulkanausbrüche
Weiter Gründe die eher aus technischen Gründen eine Flucht unabdingbar machen sind zum Beispiel:
- Unfälle mit chemischen oder radioaktiven Hintergrund
- Einsturz von Gebäuden
- Explosionen oder Brände
- Terroranschläge
- Hungersnöte
- Seuchen / Pandemien
- Kriege
- Evakuierung wegen Bombenfund
Aus der Stadt aufs Land fliehen
Bei einigen der oben genannten Gründe, die Flucht zu ergreifen, handelt es sich um eine temporäre Flucht, mit der Aussicht, bald zurück in sein Haus zurückzukehren. Der viel schlimmer Fall ist, wenn wir unser Haus für immer oder zumindest eine sehr lange Zeit zurücklassen müssen. Daher muss diese Flucht sehr gut geplant und vorbereitet werden.
Im Falle einer großen Katastrophe, wie einem Blackout, wird es in einer Großstadt womöglich sehr schnell ungemütlich. Wohnt man dort in einer kleinen Wohnung, wird die Lage vermutlich schnell zur Gefahr für uns und unsere Vorräte. Daher ist die Flucht, ins ländliche Gebiet eine gute Lösung. Fürs Erste zumindest.
Selbstversorger am Land
Der Grund aufs Land zu flüchten ist schnell erklärt. Die Infrastruktur im ländlichen Gebieten erfordert es oft von den Bewohnern größere Vorräte anzulegen als es in der Stadt notwendig ist. Auch die Möglichkeit Lebensmittel vom Bauernhof, Jäger oder Bäcker zu bekommen ist eher gegeben. Die Leute auf dem Land sind in einer Notlage eher bereit auf sich selbst gestellt zu sein als es in einer Stadt möglich wäre. Natürlich sind auch auf dem Land diese Möglichkeiten nur für eine begrenzte Zeit gegeben.
Wer Bekannte, Familie oder Freunde hat, die auf dem Land, weit genug weg von der nächsten Großstadt, leben, sollte versuchen hier eine Unterbringungsmöglichkeit zu finden und im Notfall dorthin flüchten.
Vorteile von Stadt gegenüber Land während einer Krise
Die wenigen Vorteile die es in meinen Augen macht in der Stadt zu bleiben sind allerdings auch nicht zu unterschätzen.
- Medizinische Versorgung
- Versorgung mit Lebensmittel durch Hilfsorganisationen
- Notunterkünfte
- Informationen
Wer sich auf das Leben auf dem Land gut vorbereitet hat, dem wird die Umstellung nicht sonderlich schwerfallen. Für einen Stadtmenschen, der womöglich noch nie unter freiem Himmel übernachtet und ein Feuer gemacht hat, wird das Leben auf dem Land ebenso zu einer Herausforderung.
Wer auf regelmäßige Medizinische Versorgung angewiesen ist, der ist in der Stadt auf jeden Fall besser aufgehoben und hat, durch Hilfsorganisationen, eine Chance versorgt zu werden.
Als Elternteil macht man sich natürlich vor allem Gedanken darüber, wo es die Kinder in einer Notsituation am besten haben. Die Flucht, das Gepäck und der Fluchtort sind mit Kindern nochmal eine ganz andere Aufgabe, als wenn man alleine oder als Pärchen unterwegs ist. Darum findest du alles Wichtige zur Flucht mit Kindern oder Jugendlichen in unserem Beitrag, Fluchtrucksack für Kinder und Jugendliche – Warum so wichtig.
Wie sollte man flüchten und womit
Wer die Flucht antreten muss, sollte sich vorab überlegen, mit welchen Mitteln man den Fluchtplan umsetzt. In den meisten hier beschriebenen Fällen wollen wir so wenig wie möglich Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Wir sollten uns also ruhig und unauffällig verhalten und nur das einpacken, was unbedingt nötig ist. Daher ist es eine gute Idee, sich vorab, Gedanken über die Gründe für einen Fluchtrucksack zu machen.
Flucht mit dem Auto
Die Flucht mit dem Auto ist wahrscheinlich die einfachste und bequemste Art. Allerdings ist sie auch mit den meisten Gefahren behaftet. Reicht der Sprit im Tank? Sind die Straßen frei und befahrbar? Gibt es eventuell Straßensperren? Könnte ich auf der Fahrt überfallen werden? Diese sind nur ein paar Gedanken, die mir bei der Flucht mit dem PKW durch den Kopf gehen.
Fliehen mit dem Fahrrad
Mit dem Fahrrad ist man deutlich flexibler und unauffälliger als mit einem Auto unterwegs. Wir können große Hauptstraßen vermeiden und kleine Wege durch Wälder fahren. Somit sind Straßensperren, Benzin und verstopfte Straßen eher kein Problem für uns. Allerdings bekommen wir deutlich weniger Gepäck unter mit dem Fahrrad. Wenn möglich kann hier ein Fahrradanhänger zur Hilfe genommen werden, dieser macht das Fahrrad aber etwas unflexibler und sticht auch Kriminellen direkt ins Auge, was uns zur Zielscheibe für Ganoven macht.
Die Flucht zu Fuß
Am unauffälligsten bewegen wir uns Zufluss. Hat man die Straßen der Stadt erst mal hinter sich gelassen, kann man sich im Wald beruhigt bewegen. Natürlich können wir hier nur das mitnehmen, was wir tragen können, daher sollte auch ein gut gepackter Fluchtrucksack nur das Nötigste enthalten. Bei der Flucht Zufluss sind uns natürliche Grenzen gesetzt. Wer seinen Zufluchtsort hunderte Kilometer weit entfernt gewählt hat, der wird es schwer haben, dorthin zu kommen. Bedenken muss man, dass wir uns im Wald deutlich langsamer fortbewegen als auf einem befestigtem Weg.
Was sollte man bei der Flucht mitnehmen
Mal abgesehen von der persönlichen Ausstattung aus unserem Fluchtrucksack, gibt es einige Dinge, die wir auf eine Flucht mitnehmen sollten. Als Erstes fällt mir da eine Karte (ja, in Papierform) der Umgebung ein. Wer zu Fuß fliehen will, sollte es vermeiden, sich zu verlaufen. Aber auch mit dem Fahrrad oder dem Auto kann es nicht schaden eine Karte dabei zu haben.
Auch mit mehreren Personen kann man sich relativ gut auf eine Flucht vorbereiten. Stelle sicher, dass das Gepäck auf mehrere Personen aufgeteilt wird, falls mal etwas unterwegs verloren geht.
Weiter würde ich persönliche Schutzausrüstung mit auf eine Flucht nehmen. Tierabwehrspray und eine gute taktische Taschenlampe zur Verteidigung und Schutz sollten nicht fehlen.
Welche Fehler oft gemacht werden und wie man sie vermeiden kann kannst du hier erfahren. Vermeide diese einfachen Fehler beim Fluchtrucksack.
Unsere Empfehlungen und Tipps rund um den Kauf eines Fluchtrucksacks findest du hier.
Die Flucht als letzte Alternative
Wer tatsächlich in eine Situation gerät, in der es gefährlicher ist, wenn man zu Hause bleibt, der muss die Flucht antreten. Allerdings ist das für mich, wie auch für viele anderen, die absolut letzte Alternative. Daher schieben viele dieses Szenario auch lange vor sich her, oder beschäftigen sich gar nicht mit einem Fluchtplan. Wer den Plan hat, in einer solchen Lage sich im Wald zu verschanzen, sollte seine Fähigkeiten dahingehend trainieren. Das Leben in der Natur ist viel schwieriger als es sich viele vorstellen können.
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