Der komplette Fluchtrucksack Ratgeber
Das Thema Fluchtrucksack beschäftigt im Moment viele Menschen. Welcher Rucksack ist der richtige? Worauf sollte man bei der Auswahl achten? Welche Gegenstände gehören in den Bug out Bag. Wie wird der Rucksack richtig und sinnvoll gepackt?
Alle diese Fragen erreichen mich und haben mich bei meinem ersten Fluchtrucksack beschäftigt. Um etwas Klarheit zu schaffen, erstellen wir hier den ultimativen Fluchtrucksack Ratgeber.
Seiteninhalt
Was ist ein Fluchtrucksack
Zu aller erst möchte ich mit einem Mythos aufräumen. Viele denken, dass ein Fluchtrucksack das Überleben in der freien Natur, bei Wind und Wetter sichern soll und zwar auf unbestimmte Zeit.
Zwar soll das Fluchtgepäck dabei helfen, das Überleben, auch in freier Natur, zu erleichtern. Einen zweiten Bear Grylls macht aber auch der beste Survival-Rucksack nicht aus dir. Auch mit der besten Ausrüstung wirst du es als Ungeübter oder Anfänger in der Natur sehr schwer haben und wahrscheinlich nach einigen Tagen ohne Vorrat und Trinkwasser an deine Grenzen stoßen.
Ein Fluchtrucksack sollte Vorräte für ungefähr 72 Stunden beinhalten. Er sollte mit Ausrüstung gefüllt sein, die dir in einer Notlage hilft, autark zu überleben.
Ein Fluchtrucksack sollte mit grundlegenden Dingen wie zum Beispiel Kleidung, Trinkwasser, wichtige Dokumente und etwas Nahrung gefüllt sein. Solltest du, aufgrund eines Brandes oder einer Evakuierung deine Wohnung plötzlich verlassen müssen, wirst du entweder bei Bekannten, Familie oder einer Notunterkunft unterkommen können. Also keine Situation, in der du ernsthaft in Gefahr bist.
Wie ein Bug out Bag für eine Flucht vor Angreifern gepackt sein sollte, gehen wir weiter unten drauf ein. Hast du auch an eventuelle Haustiere gedacht? Hier findest du unseren Ratgeber zum Fluchtgepäck für Haustiere.
Wofür ist passendes Fluchtgepäck gut
Wie oben schon erwähnt, soll der Fluchtrucksack die Gegenstände und Dokumente enthalten, die du im Falle einer Flucht oder Evakuierung, zum Leben brauchst. Kleidung, angepasst an die Jahreszeit, Trinkwasser und Nahrungsmittel sind die wichtigsten Dinge in einem Bug Out Bag.
Zudem wichtige Dokumente wie Ausweise, Führerschein, Versicherungsunterlagen, Geburts- und Eheurkunden.
Der Fluchtrucksack soll dabei helfen, dir und deiner Familie die Zeit, bis Hilfe eintrifft oder ihr an einem sicheren Ort seid, zu überbrücken.
Je nach Art der Katastrophe und Notlage kann auch das Übernachten im Freien dazu gehören.
Eine genaue Liste, mit Dingen, die in den Fluchtrucksack gehören, findest du in dem Beitrag, was gehört ins Notfallgepäck.
Die Wahl des passenden Rucksacks
Bei der Auswahl eines guten Notfallrucksacks kommt es auf ein paar wichtige Dinge an. Wie viele Gegenstände, Lebensmittel, Trinkwasser und Kleidung sollen in den Rucksack gepackt werden? Nimmst du Ausrüstung für mehr als eine Person mit?
Idealerweise bekommt jede im Haushalt lebende Person einen eigenes Fluchtgepäck . Bei Familien mit kleinen Kindern ist das natürlich nicht möglich, daher muss ein oder zwei Erwachsene die zusätzliche Ausrüstung in den eigenen Rucksack packen. Wir gehen weiter unten detailliert darauf ein, wie man die Flucht mit Kindern sicherer gestalten kann.
Wie gestaltest du deine Flucht? Hast du eine Vorstellung davon, wie viele Kilometer am Tag du zurücklegen musst, um deinen Fluchtort in maximal 72 Stunden zu erreichen? Welches Gelände musst du durchqueren?
Diese Fragen sollte man sich vor der Wahl eines Rucksacks stellen. Dementsprechend sollte ein qualitativ gut verarbeiteter Rucksack, mit gutem Tragesystem und robustem Material gewählt werden.
In unserem Szenario gehen wir von einer Flucht zu Fuß aus. Auch wenn du zuerst mit dem Auto oder einem Motorrad unterwegs bist, kann es immer passieren, dass du deinen weiteren Weg ohne Hilfsmittel zurücklegen musst. Daher empfehle ich immer das Gepäck so abzustimmen, dass es problemlos geschultert und mehrere Stunden am Tag getragen werden kann.
Fluchtrucksack auswählen
Bei der Wahl des passenden Fluchtrucksacks kommt es stark darauf an, was man im Falle einer Flucht vorhat. Wer vor hat, sich tagelang durch Wälder zu schlagen, sollte einen hochwertigen, leichten Rucksack mit viel Stauraum auswählen.
Wer lediglich seine Ausrüstung und Vorräte an einen anderen Ort transportieren muss, für den reicht ein einfaches, günstigeres Modell.
Einige Rucksäcke, von denen wir der Meinung sind, dass sie sich gut als Fluchtrucksack eignen, stellen wir unten vor.
Wie groß sollte ein Fluchtrucksack sein
Bedenke bei der Entscheidung der Größe bitte, dass je mehr Volumen du auch mehr Gewicht im Notgepäck hast. Unterschätze nicht das Gewicht, dass dir unter Umständen mehrere Stunden am Tag auf den Schultern lastet. Auch das beste Tragesystem wird das nicht auffangen können. Des Weitern solltest du trotz Rucksack immer noch schnell, flexibel und wendig sein. Das Fluchtgepäck sollte dich nicht in deiner Bewegung einschränken.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es zwar möglich ist, mehrere Tage mit 35 bis 40 Kilo im Gepäck kilometerweit zu Wandern, als ungeübter wirst du das aber definitiv nicht lange mitmachen können.
Mit dem Rucksack willst du auch schnell und flexibel an deinen Zufluchtsort kommen. Der Bug Out Bag sollte dich in deiner Bewegung nicht zu sehr einschränken. Packe lieber etwas weniger ein und erreiche dafür aber dein Ziel.
Beschränke dich daher auf das Nötigste und halte das Gewicht deines Rucksacks um die 20 Kg. Hast du den Rucksack fertig gepackt? Dann gehe ruhig damit Wandern und probiere ihn aus. In einer Notlage, wenn du eventuell schnell sein musst, hast du keine Zeit, den Tragegurt oder die Polsterung neu einzustellen.
Ein gut gefüllter Fluchtrucksack für eine Person ist mit einem Volumen von 40 Liter vollkommen ausreichend. Ich würde nicht empfehlen einen Rucksack mit mehr als 65 Liter Volumen zu nehmen.
Je nach Anzahl der Kinder, die bei einer Flucht dabei sind, muss die Größe entsprechend angepasst werden. Wobei der Notrucksack mit 40 Liter Volumen mit einem Kind immer noch reichen würde.
Bist du ein erfahrener Wanderer und hast schon mehrere Touren über Tage mit einem Rucksack gemacht? Dann verlasse dich auf deine Erfahrung, wie viel Gewicht du tragen kannst.
Als ungeübter solltest du dich auf das Nötigste beschränken und das Gewicht, wenn möglich, um ca. 20 kg halten.
Das Tragesystem und die Polsterung
Das Tragesystem ist ein extrem wichtiges Element an unserem Überlebensrucksack. Es ist nicht nur für einen bequemen Halt und Tragekomfort verantwortlich, sondern auch für eine optimale Gewichtsverteilung. Ein schlechtes Tragesystem führt zu schmerzenden Schultern und Rücken und kann dich schneller müde und erschöpft machen.
Worauf sollte man beim Tragesystem achten
Die Gurte und Riemen sollten gut verarbeitet sein. Die Polsterung an den Gurten sollte durchgängig sein, sodass keine Stellen entstehen, an denen die kleineren Riemen am Körper reiben können. Wie es auf dem Bild oben zu sehen ist. Die Rückenpolsterung sollte dick genug sein, dass du den Inhalt nicht im Rücken spüren kannst. Das kann auf Dauer sonst sehr unangenehm werden. Hier sollte man auch darauf achten, welche Dinge man nahe am Rücken einpackt.
Das Molle-System
Die verschiedenen Molle Aufnahmepunkte sind an den Seiten und auf der Vorderseite des Rucksacks angebracht und dienen zur Aufnahme verschiedener Ausrüstungsgegenstände. Hier können Gegenstände befestigt werden, die man schnell benötigt. Aber auch Dinge, die verschmutzt sind wie einen Klappspaten, muss man so nicht zur sauberen Ausrüstung im Rucksack legen.
Der Bauchgurt
Nicht jeder Rucksack verfügt über einen Bauchgurt. Er ist nicht zwingend notwendig, hilft aber bei der Stabilität und dabei, dass der Rucksack fest am Körper bleibt. Wer also seine Flucht durch schwieriges Gelände geplant hat, sollte am besten das Notgepäck mit Bauchgurt auswählen.
Trinkwasser im Fluchtrucksack
Dass Trinkwasser zum Überleben und auch zum Zubereiten von Lebensmittel das A und O ist, weißt du sicherlich. Wenn du aber Trinkwasser für 3 Tage mit dir rumtragen musst, hast du mit 9 Litern schon über 9 Kilo Gewicht und viel Platz belegt.
Besser ist es meiner Meinung nach, für den ersten Tag eine Flasche mit maximal 2 Liter einzupacken und auf dem Weg weiter nach Wasser in der Natur zu suchen.
Daher würde ich empfehlen, einen kleinen Outdoor Wasserfilter in dein Notgepäck zu packen. Damit sparst du ungemein viel Platz und Gewicht ein.
Wenn du dafür 1 bis 2 leere Flaschen einpackst, kannst du unterwegs die Flaschen bei Bedarf mit Trinkwasser auffüllen.
Manche Rucksäcke haben eine spezielle Trinkvorrichtung eingebaut. In einer kleinen 1 bis 2 Liter großen Wasserblase lässt sich Trinkwasser mit einem Trinkhalm durch eine Öffnung direkt an den Mund führen. Sehr praktisch, da man zum Trinken nicht den Rucksack abnehmen muss und die Wasserblase ist in der Regel so eingebaut, dass sie als Polsterung am Rücken dient.
Nahrungsmittel für die Flucht
Wie schon beim Trinkwasser, gilt auch bei der Nahrung, so klein, platzsparend und leicht wie möglich. Das Ziel der Lebensmittel im Fluchtgepäck ist es, für ungefähr 72 Stunden ausreichend Energie zu liefern. Wir wollen satt werden und Energie tanken. Wenn es auch schmeckt, um so besser, aber das sollte nur zweitrangig sein.
Auch hier kannst du einige Lebensmittel wie Pilze oder Bärlauch aus der Natur nutzen, auch wenn diese nicht sehr lange satt halten, ist so etwas als Beilage oder zum Strecken sehr gut geeignet.
Welche Lebensmittel sollte man einpacken
Wie schon gesagt, soll der Vorrat im Bug out Bag so klein und leicht wie möglich sein. Da sind schwere Konservendosen mit fast einem Kilo pro Dose kontraproduktiv. Ich setze eher auf kleine Notnahrung und Trekking-Outdoor-Nahrung. Auch Lebensmittel in Form von Pulver, also Suppen, Shakes oder Brei sind leicht und nehmen wenig Platz ein.
Langzeitnahrung und Energieriegel
Klein, leicht und voller Energie sind die kleinen Notfallpäckchen mit den hoch-energiereichen Riegeln. Ein Paket wiegt nur 250 g und liefert 1250 kcal. Dazu noch einen Weizenriegel mit Peanut Geschmack von einem anderen Hersteller. 2 Pakete wiegen nur 240 Gramm und liefern 950 kcal.
Eine Tüte mit Vollmilchpulver zum Anrühren mit Wasser. Darin kann ich zusammen mit den Riegeln einen Brei zubereiten. 2 Dosen Heringsfilets mit jeweils 200 Gramm und knapp 400 kcal.
In einem kleinen Beutel habe ich noch Kleinigkeiten wie, Salz, Pfeffer, Ketchup, Konfitüre, Schokocreme, Kaffee und Zucker. Zusätzlich kann es nicht schaden, ein paar Vitamintabletten und Teebeutel mitzunehmen.
Als Brotersatz nehme ich gerne Knäckebrot oder auch die Panzerkekse von der Bundeswehr mit. Beides ist lange haltbar und nimmt nur wenig Platz ein.
Wie packt man den Fluchtrucksack am besten
Beim befüllen des Rucksacks sollte man die Gegenstände in Kategorien einteilen. Die Survival-Dreier-Regel kann dabei helfen, die Dinge richtig einzupacken.
- Kategorie 1: Gegenstände, die man schnell braucht. 3 Minuten ohne Sauerstoff / bei starken Blutungen.
- Kategorie 2: 3 Stunden ohne Wärme/ Schutz bei extremen Wetterverhältnissen
- Kategorie 3: 3 Tage ohne Trinken
- Kategorie 4: Lebensmittel für die Flucht
Das bedeutet, dass wir beim befüllen unseres Rucksacks Gegenstände aus der Kategorie 1 so verstauen, dass wir schnellstmöglich an sie herankommen können. Am besten sind dafür die Seitentaschen oder das Deckelfach geeignet. Hier sollten vorzugsweise Verbandszeug, Atemschutzmasken und Gegenstände zur Selbstverteidigung eingepackt werden.
Bei der Ausrüstung der Kategorie 2 sollte man zuerst an schwere Regenschauer denken. Wenn man unterwegs ist und keinen Schutz findet, kann man mit Regenjacken und Poncho schnell ein kleines Dach oder ein Zelt aufbauen und ist etwas geschützt.
Weitere Dinge aus Kategorie 2 sind dann der Schlafsack, Kleidung, Regenschutz, zweites Paar Schuhe usw.
Ganz wichtig, wenn man längere Zeit zu Fuß unterwegs ist, sind trockene Füße. Es gibt nichts Schlimmeres beim Wandern, als mit durchnässten Socken und Schuhen unterwegs zu sein. Daher auch an ein extra paar Socken denken.
Kategorie 3 erklärt sich eigentlich von selbst. Bis auf die Menge an Trinkwasser die man im Fluchtrucksack haben sollte. Wenn wir von ca. 2,5 Liter pro Person und Tag ausgehen, muss man schon 7,5 Liter einpacken. Je nach Wetter und Anstrengung bei der Flucht, kann der Tagesbedarf deutlich höher liegen.
Das nimmt viel zu viel Gewicht und Platz ein. Daher sollte ein Outdoor Wasserfilter oder ein paar Tabletten Micropur Forte zum Reinigen von Wasser eingepackt werden. Am besten hast du eine kleine Wasserflasche immer in einer Seitentasche am Rucksack, oder du benutzt eine Trinkblase, die du mit einem Schlauch direkt an den Mund führen kannst.
Du solltest deine Flucht vorab planen und punkte auf der Landkarte eintragen, wo du deinen Wasservorrat auffüllen kannst.
Kategorie 4 sind Lebensmittel, die uns während einer Flucht mit genügend Energie versorgen. Es geht nicht darum, möglichst abwechslungsreiche und gut schmeckende Dinge zu essen. Vielmehr sollen sie uns Energie für die anstrengende Flucht zurückgeben.
Möglichst leicht, platzsparend und im Notfall auch kalt genießbar. So sollte man die Lebensmittel für eine Flucht auswählen. Kleine Energieriegel, Langzeitlebensmittel und spezielle Nahrung aus dem Outdoor oder Militärbereich sind dafür eine gute Wahl.
Wie packt man den Rucksack am besten
Hat man einmal einen Überblick, welche Dinge alles in den Katastrophenrucksack gepackt werden müssen, geht es an die sinnvolle Verteilung.
Gegenstände aus der Kategorie 1 wie Erste-Hilfe-Set oder Atemschutzmasken sollten so verstaut werden, dass man sie sehr schnell, ohne zu suchen, greifen kann. An das Deckelfach oder den Taschen an den Seiten kommt man in der Regel schnell dran.
Auch die Dinge aus Kategorie 2 sollten so verpackt werden, dass man nicht den halben Rucksack ausräumen muss, um sie zu erreichen. Der Regenschutz und eine Zeltbahn oder ein Tarp können oben in das Deckelfach gepackt werden. Genauso sollte man hier ein paar Dinge zum Wechseln einpacken, wenn zum Beispiel die Socken nass geworden sind, oder man ein Trockenen Shirt braucht. Wenn die Tasche geöffnet wird, sind das die ersten Sachen, die man herausnehmen kann.
Viele Rucksäcke bieten die Möglichkeit, am unteren Bereich, mit einem Gurtsystem Dinge am unteren Ende zu befestigen. Hier kann der Schlafsack und eine Isomatte angebracht werden. Durch das einfache befestigen mit Gurten lassen sich diese schnell öffnen.
Wer sich sehr leise fortbewegen muss, sollte auch auf die Geräusche achten. Klapperndes Geschirr kann man im Wald über eine große Entfernung hören und lässt die beste Deckung auffliegen.
Am besten füllt man leeren Raum in zum Beispiel einem Topf oder einer Metallasche mit etwas geräuschdämpfendem wie Socken oder einem T-Shirt. Das spart nicht nur Platz, sondern verhindert auch laute Geräusche.
Die anderen Gegenstände aus dem Krisenrucksack kann man im Inneren verteilen. Wichtig ist, dass man schnell an eine Flasche Wasser kommt. Am besten so, dass man den Rucksack nicht erst von der Schulter nehmen muss.
Optimale Gewichtsverteilung im Notfallrucksack
Das Fluchtgepäck sollte nicht nur nach Kategorien, sondern auch nach dem Gewicht gepackt werden. Damit der Rucksack perfekt sitzt und man damit einige Stunden gehen kann, muss das Gewicht optimal verteilt werden. Worauf sollte man achten?
- schwere Gegenstände möglichst nahe am Rücken
- je weiter vom Rücken weg, desto leichter sollten die Dinge werden
- die Seitentaschen sollten mit leichten Dingen gefüllt werden
- das Deckelfach und Dinge die oben im Rucksack liegen, können mittelschwer sein
- am Boden sollten wieder etwas leichtere Dinge liegen
Man sollte versuchen, das Hauptgewicht so zu verteilen, dass es nahe am eigenen Körperschwerpunkt liegt. Wiegt der Rucksack an einer Seite mehr als an der anderen, führt das zu einer ungleichen Belastung deines Körpers. Die Folgen sind Schmerzen, Verspannungen und schnelle Erschöpfung. Dinge, die man auf einer Flucht nicht gebrauchen kann.
Welche Dinge müssen unbedingt mit
Im Prinzip sind die oben aufgeführten Dinge schon die grundlegende Ausrüstung für eine Flucht mit Gepäck. Beachtet man die Dreier-Survival-Regel, gibt das einen guten Anhaltspunkt, an welche Ausrüstung man denken sollte.
Zusätzlich kann es nicht schaden, ein kleines Zelt oder ein Tarp einzupacken. Damit kann man einfach und schnell einen Schutz vor Wind und Wetter bauen.
Eine kleine Kochmöglichkeit, in Form eines Gaskochers oder Hobokocher sowie Essgeschirr und Besteck werden auch gerne ins Fluchtgepäck gelegt.
Wer genug Platz hat und das zusätzliche Gewicht tragen will, kann das machen. Ein Hobokocher tut es meiner Meinung nach auch. Eine Edelstahltasse oder ein kleiner Topf zum Erhitzen von Nahrung und Wasser sollte aber auf jeden Fall mitgenommen werden.
Wichtige Dokumente wie Geburtsurkunde, Ausweise, Eheurkunde und weitere Unterlagen können später sehr nützlich sein, um seine. Eine Wasser- und Feuerfeste kleine Dokumentenmappe nimmt wenig Platz ein und die wichtigen Unterlagen sind gut geschützt.
Besonders wer mit Kindern unterwegs ist, sollte auch Familienfotos, auf denen Kind mit Eltern zu erkennen sind, einpacken. Ich will es mir gar nicht vorstellen, aber man liest immer wieder mal davon, wie Menschenhändler eine Notsituation für ihre Zwecke ausnutzen. Da kann ein Foto der Familie helfen, Unklarheiten an, zum Beispiel der Grenze, zu klären.
Warum ich keinen Rucksack in Militär oder Tarnfarben benutze
Das hat für mich weniger mit Geschmack zu tun, sondern hat eher den Grund des „Unauffällig erscheinen“ zu wollen. Je nach Situation und Grund für die Flucht, kann es natürlich hilfreich sein, wenn ich im Tarnmodus unterwegs bin. Es gibt aber auch Nachteile, mit einem Militärrucksack durch die Wälder zu ziehen.
Gehen wir vom schlimmsten Szenario aus und Deutschland wird angegriffen. Wenn du als „Zivilist“ gekleidet bist, stehen deine Chancen besser, wenn dir ein fremder Aufklärungstrupp über den Weg läuft. Mit Militärausrüstung, vermutlich noch mit Hoheitsabzeichen, könntest du schnell als „Feind“ gelten und Probleme bekommen.
Ich für meinen Fall bevorzuge eine einfache Farbe wie Schwarz oder Grau. Bei Bedarf kann ich den Rucksack immer noch mit Ästen und Blättern etwas tarnen. Oder ich lege meinen Poncho darüber.
Was die Farbe bzw. die Tarnung des Rucksacks angeht, ist es jedem selbst überlassen, ob man Tarnfarbe nimmt oder nicht. Ich gehe lieber die Taktik des grauen Manns bei einer Flucht.
So unauffällig wie möglich. Auch andere Personen könnten auf einen Armeerucksack mit großem „Interesse“ reagieren.
Aber das liegt am Geschmack von jedem selbst und muss jeder für sich entscheiden.
Fluchtrucksack Ratgeber für Kinder
Dass Kinder nicht alleine einen großen Rucksack mit 10 oder 20 Kilo tragen können, ist klar. Ab einem bestimmten Alter können kleine Kinder aber auch ihren eigenes Fluchtgepäck packen und Dinge mitnehmen, die sie sich aussuchen.
Als Elternteil weiß man am besten, was ein Kind zum Essen und Trinken benötigt. Diese Gegenstände sollten natürlich von den Eltern getragen werden.
In unserem Beitrag Fluchtrucksack für Kinder und Jugendliche – Warum so wichtig erklären wir alles Wichtige zur Flucht und Gepäck mit Kindern.
Das Kind, je nachdem wie alt, kann einen kleinen Rucksack tragen, in dem einige Kuscheltiere und vielleicht eine warme Kuscheldecke gepackt ist. Für die Kinder ist so eine Flucht schwer zu verstehen und man sollte versuchen, es ihnen so heimisch wie möglich zu machen.
Was darf auf keinen Fall im Rucksack bei Kindern fehlen
Hier denke ich vor allem an eine Situation, wo sehr viele Menschen aufeinander treffen und es chaotisch zugeht. Für den Fall, dass man sich verlieren sollte, würde ich in den Fluchtrucksack für Kinder immer ein Familienfoto einpacken.
So besteht die Chance, dass Beamte die Familie wieder zusammenführen können. Auch Kontaktmöglichkeiten und das Ziel, wo man hin flüchten will, würde ich mit in den Rucksack packen. Bei sehr kleinen Kindern, die keinen eigenen Rucksack tragen, würde ich einen Brustbeutel oder eine kleine Umhängetasche an die Kleidung hängen.
Zum Thema Flucht mit kleinen Kindern kann man nur hoffen, dass es nie zu einer solchen Situation kommt, in der man tatsächlich fliehen muss. Hier muss man abwägen, ob eine Flucht mit Kindern tatsächlich die beste Möglichkeit ist, oder es möglicherweise Alternativen gibt.
Bei aller Vorsorge und Planung ist ein guter Fluchtplan das A und O, besonders, wenn man mit Kindern unterwegs ist.
Wie und wo soll der Fluchtrucksack gelagert werden
Der fertig gepackte Fluchtrucksack sollte immer an einem zentralen Ort, idealerweise in der Nähe der Eingangstür, platziert werden.
Man sollte den Rucksack nicht in den Keller, in eine Ecke stellen. Dort könnte er Ungeziefer anlocken und zudem Feuchtigkeit ziehen, was schlecht für die Ausrüstung wäre.
Am besten lagert man den Fluchtrucksack an einem Hacken, sodass er frei und ohne Druckstellen hängt. So kann die Luft ideal zirkulieren und er setzt keine Feuchtigkeit an.
Welche Nachteile gibt es bei einem Fluchtrucksack
Die Nachteile eines Fluchtrucksacks sehe ich bei der Pflege und Aktualisierung des Inhalts. Kleidung sollte regelmäßig auf die Jahreszeit angepasst werden. Besonders bei Kindern wichtig, damit sie nicht aus der Kleidung im Notfallrucksack heraus wachsen.
Auch die Lebensmittel sollten von Zeit zu Zeit überprüft und ausgetauscht werden. Dabei kommt es natürlich auf die Nahrungsmittel an. Wer hauptsächlich mit Langzeitnahrung plant, muss weniger oft Dinge austauschen als jemand, der mit schneller verderblichen Lebensmitteln geplant hat.
Allerdings finde ich den Aufwand relativ gering im Vergleich zu der Sicherheit und den Vorteilen, die ein guter Fluchtrucksack mit sich bringt. Wer seinen Fluchtrucksack selber zusammenstellt, wird die wenigen Nachteile verkraften können.
Gefüllter Fluchtrucksack kaufen
Wer keine Lust hat, seinen Bug Out Bag selber zu befüllen, kann auch einen fertigen Fluchtrucksack als komplett Set kaufen. Die Vorteile eines gefüllten Fluchtrucksacks liegen auf der Hand, allerdings muss man, wenn jemand anderes die Arbeit für einen macht, auch meist Abstriche machen.
So hat man meist keinen Einfluss auf die Wahl des richtigen Rucksacks, die Lebensmittel, die eingepackt werden, oder das Zubehör. Man muss sich also im Falle einer Katastrophe darauf verlassen, dass jemand anderes seine Arbeit gewissenhaft gemacht hat.
Wer sich vorstellen kann, einen gefüllten Fluchtrucksack zu kaufen, oder sich für seinen eigenen Rucksack ein paar Inspirationen holen will, kann sich über den Link unten mal einen anschauen.
Welchen Rucksack nutze ich als Fluchtgepäck
Mein eigener Fluchtrucksack, den man hier auch auf einigen Bildern sieht, ist ein einfaches, günstiges Modell. Warum ich auf eine neutrale Farbe setze habe ich ja schon erklärt, aber in Schwarz nehme ich den Rucksack auch zu kurzen Ausflügen, Wandertouren oder auch zur Arbeit mit.
Der Rucksack ist für mich und meine Bedürfnisse völlig ausreichend. Mit ca. 40 Liter Volumen auch genug Platz für die Ausrüstung mit einem Kind. Das Tragesystem ist sehr gut verarbeitet und bietet, zusammen mit dem Bauchgurt ordentlich Halt und Stabilität.
Preis/Leistung ist bei dem Rucksack mit aktuell unter 50 Euro überragend. Natürlich gibt es bessere Rucksäcke, aber wie schon gesagt, für meine Zwecke ist er absolut ausreichen.
Welche Empfehlungen für gute Rucksäcke haben wir
Mal abgesehen von meinem eigenen Rucksack, den ich auch schon im Freundes und Familienkreis weiterempfohlen habe, gibt es natürlich hunderte anderer Rucksäcke, die sich auch als Notfallgepäck eignen.
Auf der Suche nach einem guten Gepäckstück, liegt es nahe, einmal zu unserer Bundeswehr zu schauen, ob die nicht einen guten Rucksack für solche Zwecke hat. Ja, der BW-Kampfrucksack ist ein solider, stabiler und ausreichend große Tasche. Wer einen hat, kann ihn bedenkenlos als Notgepäck nehmen. Aber!
Aber, wer den Rucksack noch nicht hat, sollte sein Geld lieber anders investieren. Neu kostet der Bundeswehrrucksack ca. 80 Euro, was meiner Meinung nach viel zu teuer ist, für diese Art. Du kannst auf Tauschbörsen oder Facebook Gruppen nach gebrauchten Rucksäcken Ausschau halten.
Für ungefähr denselben Preis bekommt man deutlich bessere wie zum Beispiel einen Tasmanien Tiger.
Unsere Gedanken zum Fluchtrucksack
Wie man die häufigsten Fehler beim Packen eines Fluchtgepäcks vermeiden kann, findest du in dem Beitrag 5 Fehler beim Fluchtrucksack packen – Was du wissen musst.
Wir haben diesen Ratgeber erstellt, mit der Hoffnung, mehr Menschen dazu zu bewegen, einen Rucksack für Notfälle bereitzuhalten. Es muss nicht die große Krise, ein Krieg oder der Zusammenbruch der Gesellschaft sein. Ein Brand, eine Naturkatastrophe oder ein Unfall kann schnell dafür sorgen, dass wir unser sicheres Heim verlassen müssen. Wer dann wenigstens das Nötigste für sich und die Familie dabei hat, ist weniger abhängig von Hilfe anderer. Gründe, warum wir einen Notfallrucksack haben sollten, kannst du hier lesen.
Seien wir mal ehrlich, wie wahrscheinlich ist eine Situation, in der du wirklich vor einer Gefahr fliehen musst und dich eventuell mehrere Tage im Wald verstecken musst? Auf dich gestellt, nur mit Gegenständen aus dem Rucksack. Zwar ist es gut, auch dafür vorbereitet zu sein, andere Ereignisse sind doch wahrscheinlicher.
Eher wahrscheinlich ist ein Bombenfund und eine Evakuierung oder eine Naturkatastrophe. In beiden Fällen bleibt dir zum Packen wenig bis keine Zeit. Deshalb solltest du einen Fluchtrucksack bereithalten und hoffen, dass du ihn nie brauchst. Hier erfährst du, wie du für mehrere Personen einen Notfallrucksack packen solltest.
Wir hoffen, dir hat unser Ratgeber geholfen, den passenden Überlebensrucksack für dich zu finden. Du konntest hoffentlich ein paar Tipps zum Thema Fluchtgepäck lernen. Wenn ja, teile den Beitrag bitte mit Freunden, um ihnen zu zeigen, dass es nicht so schwer ist einen Notfallrucksack zu packen wie manche denke.