Ein oft vernachlässigter Punkt bei der Krisenvorsorge ist die Körperhygiene. Geht das Duschen bei einem Stromausfall noch? Nicht nur, dass regelmäßiges Waschen und Duschen uns das Gefühl von Normalität gibt, es verhindert auch, dass wir uns mit Krankheiten anstecken oder mit Bakterien infizieren.
Offene Stellen am Körper, beispielsweise an der Hand oder den Beinen müssen gründlich gereinigt werden, um eine Blutvergiftung zu vermeiden. Wir werfen in diesem Beitrag einen Blick auf die Hygiene in Krisensituationen und schauen, ob Duschen bei einem Stromausfall noch möglich ist.
Bei einem Stromausfall kann man weiterhin duschen, solange das Wasserwerk mit genug Strom versorgt wird, um, mit Pumpen, den Druck auf die Wasserleitungen zu geben. Fällt der Strom auch in den Wasserwerken aus, bleibt der Druck in den Wasserleitungen aus, in der Folge fließt dann kein Wasser mehr.
Es gibt ein paar einfache Wege, mit denen man dennoch, auch ohne Strom für Körperhygiene sorgen und sogar bei einem Stromausfall warm duschen kann.
Wie kann man trotz eines Stromausfalls duschen
Fällt der Strom aus, bleibt auch nach einiger Zeit das Wasser aus den Leitungen aus. Wasserwerke benötigen elektrische Pumpen, um den Druck in den Leitungen aufrecht zu halten. Fallen die Pumpen, wegen eines Stromausfalls aus, kann kein Wasserdruck mehr aufgebaut werden. Es kommt kein Wasser mehr aus den Leitungen.
In den meisten Fällen brauchen Heizungsanlagen ebenfalls Strom, um das Wasser im Warmwasserspeicher zu erhitzen. Fällt der Strom zu Hause aus, bleibt nur noch die Option der kalten Dusche.
Bei einem Stromausfall müssen wir auf alle möglichen Haushaltsgeräte und Gewohnheiten des täglichen Lebens verzichten. Was mit unserem Kühlschrank passiert, wenn der Strom ausfällt und ob dieser dadurch Schaden nehmen kann, erklären wir in diesem Beitrag.
Damit man trotz eines Stromausfalls nicht auf die Körperhygiene verzichten muss, kann man mit ein paar kleinen Tricks dennoch sauber werden und auch warm duschen.
Bei einem Stromausfall mit der Gießkanne duschen
Wer mit mehreren Personen im Haus lebt, kann zum Beispiel einfach warmes Wasser kochen und in eine Gießkanne füllen. Dann stellt sich eine Person in die Dusche oder Badewanne und die andere kippt langsam das Wasser aus der Kanne über die duschende Person.
Nicht zu vergleichen mit einer normalen Dusche, aber zum sauber werden reicht es allemal aus. In der Regel kann man bis zu 10 Liter Wasser in eine Gießkanne füllen. Das sollte für die meisten zum Duschen ausreichen.
Wasser zum duschen aus dem Plastikbeutel
Eine andere Methode, die ich des Öfteren bei der Bundeswehr gemacht habe, funktioniert mit einem Müllbeutel oder anderen Plastiktüten. Hierzu hängt man eine stabile Plastiktüte an einem Ast oder, zu Hause an einer Wäscheleine auf. An der Öffnung schüttet man nun etwas Wasser, was zum Abduschen reicht, ein.
Am unteren Ende des Beutels macht man ein paar kleine Löscher, damit das Wasser daraus, über uns laufen kann. Nachdem man sich eingeseift hat, schüttet man oben Wasser nach und wäscht den Schaum runter. Man sollte nur darauf achten, dass der Beutel stabil genug ist und nicht einreißt.
Auch der Ast sollte mindestens 8 bis 12 Kilo tragen können, je nachdem wie viel Wasser man in den Beutel füllt. Diese Möglichkeit ist auch alleine möglich, erfordert aber ein klein wenig handwerkliches Geschick und etwas Material.
Campingdusche oder Solardusche
Mit einer Campingdusche lässt es sich fast wie unter einer normalen Dusche duschen. Ein Kunststoffbeutel wird mit Wasser gefüllt und an einer erhöhten Position aufgehängt. Das Wasser wird dank der Schwerkraft nach unten befördert, wo eine kleine Brause den Wasserstrahl reguliert.
Bei der Campingdusche ist der Vorteil, dass man sie mit einfachen Mitteln bedienen und befüllen kann und keine zweite Person nötig ist. Wahlweise kann sie mit warmen oder kalten Wasser befüllt werden, wenn man warmes Wasser zur Verfügung hat.
Besonders praktisch an einer Campingdusche finde ich, dass ich sie auch einfach mitnehmen kann. Wer zum Beispiel mit kleinen Kindern unterwegs ist, kann die kleine Dusche einfach im Rucksack transportieren. Nicht nur für Krisensituationen, auch zum Camping oder längere Wandertouren sind sie gut geeignet.
Solardusche – warm Duschen fast wie im eigenen Badezimmer
Eine etwas abgewandelte Form der Campingdusche ist eine Solardusche. Hier wird mittels der Sonnenenergie das Wasser erwärmt und man kann sehr einfach angenehm warm duschen. Großer Vorteil der Solarduschen ist, sie sind meist stationär montiert und viel stabiler als die anderen Möglichkeiten. Hier lässt es sich wirklich wie im eigenen Badezimmer duschen.
Mit einem Notstromaggregat die Heizung am Laufen halten
Nichts liegt näher als, wenn der Strom ausfällt einfach ein Notstromgerät anzuschließen und selber für genug Strom zu sorgen. Wer also ein solches Gerät zu Hause hat, kann einfach die Heizungsanlage daran anschließen und der Warmwasserspeicher kann wieder seine Arbeit aufnehmen. So ist duschen mit warmen Wasser wieder möglich.
Dieser Plan ist aber leider nur solange gut, wie das Wasserwerk noch Wasser pumpen kann. Denn auch dort wird Strom gebraucht, um die Anlagen am Laufen zu halten. Auch Kläranlagen benötigen Strom zur Aufbereitung und Reinigung des Abwassers. Auf kurz oder lang, wird man um eine der oben genannten Notlösungen nicht drumherum kommen, um sich wieder sauber zu fühlen.
Kann man mit Regenwasser bei einem Stromausfall duschen
Laut der europäischen Trinkwasserverordnung muss Duschwasser Trinkwasserqualität haben. Regenwasser ist nicht als Trinkwasser zugelassen und sollte demnach auch nicht zum Duschen verwendet werden.
Regenwasser nimmt auf seinem Weg zur Erde jede Menge Schadstoffe aus der Luft auf. Das Regenwasser ist durch Schwefelverbindungen und Kohlendioxide verunreinigt und sollte, ohne es aufzubereiten, nicht getrunken oder zum Duschen verwendet werden.
Wir haben einen Beitrag über Regenwasser und warum man es nicht trinken sollte geschrieben. Zum Artikel geht es hier.
Erst nachdem das Regenwasser den natürlichen Filterprozess durchlaufen hat und in Bächen oder Quellen fließt, kann man es mit einem Wasserfilter trinkbar machen. Einen Bericht über Outdoor Wasserfilter findest du hier.
Wie man sieht, ist das Thema Wasserversorgung und Duschen nicht so einfach abgetan. Es gibt einiges, worauf man achten sollte, um bei einem Blackout nicht komplett unvorbereitet zu sein. Auch ist das Thema Körperhygiene in Krisenzeiten sehr wichtig, um Krankheiten zu vermeiden. Da sollte auch Duschen bei einem Stromausfall nicht unbeachtet bleiben und man kann sich vorab alternativen überlegen.
Ich hoffe, der Artikel hat dir geholfen, die für dich passende Alternative zu finden. Körperhygiene ist vor allem im Katastrophenfall sehr wichtig, damit wir gesund bleiben. Wenn dir der Artikel gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn du ihn mit anderen teilst.
Bleib sauber 🙂 und schaue dich gerne auf unserer Seite um, du wirst viele nützliche Informationen zur Krisenvorsorge finden.
Mit meiner Website möchte ich mein Wissen und meine praktischen Erfahrungen teilen, um euch und eure Familien bestmöglich auf Notfälle vorzubereiten. Hier findet ihr nicht nur persönliche Tipps, sondern auch Expertenwissen zur Krisenvorsorge bei Stromausfällen, basierend auf realen Erfahrungen und bewährten Strategien.
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