In den Medien hört man im Zusammenhang mit der Energiekrise immer wieder von geplanten Stromabschaltungen. Dies wird dann auch als Brownout bezeichnet. Aber was ist ein Brownout genau und warum ist das für unser Stromnetz gefährlicher als es den Anschein macht?
In diesem Beitrag erklären wir den Unterschied zwischen Blackout und Brownout und die Gefahren die kontrollierte Stromabschaltungen mit sich bringen.
Ein Brownout ist ein Stromausfall, der dazu gedacht ist, die Nachfrage im Stromnetz zu reduzieren. Dies kann für bestimmte Tage oder Uhrzeiten geplant werden und zwischen einigen Minuten und mehreren Stunden dauern. Brownouts werden eingesetzt, um in den Spitzenzeiten, Energie einzusparen.
Man könnte einen Brownout auch als Sicherheitsmechanismus bezeichnen, der bei einer Unterversorgung mit Strom bestimmte Verbraucher oder Regionen vom Netz nimmt, um das Stromnetz zu stabilisieren.
Brownouts sind also Stromausfälle, die auftreten, wenn das Energieversorgungsunternehmen die Spannung in einem bestimmten Gebiet reduziert. Der Unterschied zu einem Blackout ist, dass ein Brownout regional, meistens geplant und in der Regel nur von kurzer Dauer ist.
Brownout – warum sie trotzdem so gefährlich sind
Mit planmäßigen Stromabschaltungen will man das Stromnetz vor Überlastung schützen. Also eigentlich eine gute Sache. Schwierig könnte nur der planmäßige Switch, das Umschalten, zwischen den einzelnen Regionen werden.
Die Frage ist, ob es die Netzbetreiber im Falle von planmäßigen Stromabschaltungen schaffen, eine kontrollierte und fehlerfreie Umleitung an andere Regionen hinzubekommen.
Es gibt aber auch die unkontrollierte Abschaltung des Stroms. Diese kommen häufiger vor und sind oft nach wenigen Minuten wieder vorbei.
Wann kommt es zu einem Brownout
Beide Szenarien des Brownout entstehen durch ein Ungleichgewicht der Netzspannung, die in der Regel bei 50 Hz liegt. Fällt die Spannung bei zu hoher Nachfrage ab (zu viel Strom wird verbraucht) reagieren die Energieversorgungsbetreiber und schalten entweder kurzfristig Strom aus anderen Quellen hinzu, oder aber sie müssen Stromverbraucher vom Netz nehmen, um das Stromnetz zu schützen.
Auch in die andere Richtung führt ein Ungleichgewicht zu Eingriffen der Netzbetreiber. Ist die Spannung zu hoch (über 50Hz), weil mehr Strom produziert wird, als im Moment verbraucht wird, werden kurzfristig Kraftwerke abgestellt oder Strom ins Ausland geliefert. Schafft man dies nicht rechtzeitig, kann auch das zu einem Brownout und schlimmstenfalls zu einem Blackout führen,
Was ist der Unterschied zwischen einem Blackout und einem Brownout?
Der Unterschied zwischen einem Blackout und einem Brownout besteht darin, dass ein Brownout ein kontrollierter Event ist, wohingegen ein Blackout ohne Vorankündigung und vorherige Tests, Absprachen oder Vorkehrungen „passiert“.
Ebenfalls ist bei einem Brownout die „Ursache“, die zur Stromabschaltung geführt hat, klar. Wobei es bei einem Blackout noch der Ursachenforschung bedarf. Alleine den Grund für einen Blackout zu finden, kann ohne Telefon und Internet schon sehr aufwendig sein und mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Gründe für einen Blackout können zum Beispiel sein:
- Terroranschlag auf kritische Infrastruktur
- Naturkatastrophen
- Hackerangriff auf das Stromnetz
- Menschliches Versagen
- Fehlende Ressourcen
Auch die Gasmangellage, die uns im kommendem Winter droht, stellt eine Gefahr für die Stabilität im Stromnetz dar. Weil wir in Deutschland relativ viel Gas verwenden, um bei Lastspitzen Strom zu erzeugen, könnte das Gas bei einer Mangellage knapp sein und so im Notfall nicht zur Verfügung stehen.
Stromrationierung im Winter – kann das funktionieren
Die Meldungen der Medien und Politiker klingen die Tage wie von einer kaputten Schallplatte in der Dauerschleife. Strom und Gas sparen klingt es täglich aus allen Medien. Sparen tun die meisten Bürger so oder so schon, da die Preise immer weiter steigen und viele jetzt schon nicht mehr wissen, wie sie die Rechnungen bezahlen sollen.
Die Schweiz ist uns da schon einen Schritt weiter und hat einen Plan ausgegeben, wie eine Stromrationierung im Winter aussehen könnte. Dort heißt es, eine Stromrationierung könnte bedeuten, stundenweise würde das Stromnetz abgestellt bzw. auf andere Regionen umgeleitet.
Die Gefahr ist in solchen Situationen, dass beim Umschalten Fehler passieren und später nichts mehr geht. Man stelle sich mal die Auswirkungen nur auf den persönlichen Alltag vor, wenn es heißen würde, zwischen 12 Uhr und 18 Uhr haben private Haushalte keinen Strom. Was passiert mit Schulen, Kitas, Pflegeheimen, Personen, die privat zu Hause gepflegt werden? Viele Fragen, über die man nachdenken sollte.
Eine andere Gefahr, die man auch bedenken sollte, ist, wenn klar ist, welche Region zu welcher Uhrzeit vom Stromnetz genommen wird, könnten das Kriminelle ausnutzen, da es ja keine Alarmanlagen mehr gibt, die funktionieren.
Wenn dann aus einer Wohnung oder dem Haus kein Licht von Kerzen oder einer Lampe stahlt, kann ein Einbrecher davon ausgehen, das dort wahrscheinlich niemand zu Hause ist.
Unsere Gedanken zu Brownouts und Stromrationierung
Der Artikel soll nicht dazu dienen, Angst zu verbreiten oder Panik zu schüren. Ich möchte lediglich auf das Problem aufmerksam machen und jedem raten, wenigstens ein wenig Vorsorge zu betreiben. Das muss auch nicht bedeuten, ein Notstromaggregat zu kaufen oder anderweitig tausende Euro auszugeben. Ein kleiner Notvorrat an Lebensmittel, Trinkwasser, Kerzen und ein Radio bekommt man für wenige Euro und dienen als gute Grundlage zur Krisenvorsorge.
Wir hoffen, der Artikel konnte die Frage nach Brownouts und planmäßigen Stromausfällen klären. Damit man im Falle eines Stromausfalls nicht komplett im Dunkeln sitzt, sollte jeder Haushalt gewisse Vorkehrungen treffen. Taschenlampen, Kerzen, Radio und Trinkwasser sind nur eine Grundausstattung. Eine Blackout-Einkaufsliste haben wir hier erstellt.
Mit meiner Website möchte ich mein Wissen und meine praktischen Erfahrungen teilen, um euch und eure Familien bestmöglich auf Notfälle vorzubereiten. Hier findet ihr nicht nur persönliche Tipps, sondern auch Expertenwissen zur Krisenvorsorge bei Stromausfällen, basierend auf realen Erfahrungen und bewährten Strategien.
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